Eine funktionierende Molkerei vereint berufliches Können und neue Technologie
In der Molkereibranche sind die Produktionsprozesse sehr weit vorangeschritten – vielleicht sogar am weitesten in der gesamten Lebensmittelindustrie. Das Verstehen, Beherrschen und Optimieren komplizierter Prozesse erfordern eine funktionierende Technologie und neben den Anlagen qualifizierte Molkereiangestellte, Molkerei-Ingenieure und andere Absolventen in dem Bereich. Damit diese Zusammenarbeit zwischen Technologie und Mensch bestmöglich funktioniert, sind seitens der Anlagenentwicklung Verständnis über die Nutzererfahrung und die verschiedenen Bedürfnisse gefragt. Andererseits müssen die für die Prozesse verantwortlichen Personen auch aus den eingesetzten Anlagen den bestmöglichen Nutzen ziehen.
Deshalb haben wir beschlossen, die Vertreter des Kompetenzbereichs Molkereiwesen bei unserem Kooperationspartner, dem Berufsausbildungsinstitut Häme, zu befragen und abzuklären, wie sich die Kompetenzanforderungen im Molkereiwesen bei der Ausbildung der zukünftigen Fachleute zeigen und wie man sich mit Molkereianlagen vertraut macht.
Die Industrie stellt Anforderungen an das Know-how
Im Kompetenzbereich Molkereiwesen des Berufsausbildungsinstituts Häme absolvieren die einzigen Molkereiangestellten in Finnland ihre berufliche Grundausbildung. Neben der Grundausbildung erhalten in denselben Räumlichkeiten auch Molkerei-Ingenieure ihre Ausbildung. Insgesamt beginnen jährlich ca. 40 – 45 Studenten des Molkereiwesens Ihr Studium. Die Grundausbildung dauert zwei bis drei Jahre, wovon der Großteil in der Industrie als Ausbildung am Arbeitsplatz durchgeführt wird. Der Ausbildungseinheit Molkereiwesen steht auch ihre eigene Lehrmolkerei zur Verfügung, in der sich u. a. verschiedene MKT-Anlagen finden.
– Unser Ausbildungsprogramm wurde ursprünglich in Zusammenarbeit mit finnischen Molkereien aufgelegt und finanziert, dessen Ziel es von Beginn an war, qualifizierte Experten für den Einsatz in Molkereien hervorzubringen. Aus diesem Grund arbeiten wir besonders eng mit dem Industriezweig zusammen und hören auf dessen Bedürfnisse, beschreibt der Ausbildungsprogrammleiter Jari Latva-Koivisto den Hintergrund.
– Unsere Studenten sind vielseitig in verschiedenen Molkereien beschäftigt, u. a. in Frischemolkereien und Käsefabriken. Das Hauptgewicht in unserer Ausbildung liegt auf dem Know-how in der Fertigung und den damit verbundenen Prozessen – inklusive der Prozesse der Käseherstellung, fügt der technische Leiter des Ausbildungsprogramms und Honorarlehrer Pekka Puputti hinzu.
Die Veränderungen der Molkerei- und Käsebranche werden in der Ausbildung sichtbar
Die enge Zusammenarbeit mit den Akteuren in der Ausbildung der Molkereibranche bedeutet, dass seitens der Molkereiindustrie fortlaufend Informationen über Veränderungen in der Branche einfließen, beispielsweise über das Know-how von neuen Teilgebieten, die in der Ausbildung berücksichtigt werden sollten.
– Das umfassende Sammeln von Know-how in der Studienphase ist sehr wichtig, denn später im Arbeitsleben soll der Molkereimitarbeiter oft auch die Herstellung großer Produktionsmengen beherrschen, meint Latva-Koivisto.
Obwohl in der Molkerei-Ausbildung des Berufsausbildungsinstituts Häme bereits in den Unterrichtsstunden und in der Ausbildung in den Lehrmolkereien versucht wird, den Veränderungen in der Branche zu entsprechen, lassen sich in der Praxis an der Schule die Dinge nur bis zu einem bestimmten Punkt vermitteln. Aus diesem Grund sind die in den Studien enthaltenen langen Berufspraktiken oft jene Phasen, in denen sich die zukünftigen Könner das gesamte aktuelle Wissen und die Fertigkeiten direkt in der Molkereiindustrie aneignen können.
In der Prozessindustrie, wie auch in anderen Industriezweigen, hat man in der letzten Zeit begonnen, immer mehr über technologische Innovationen zu sprechen, wie den Anwendungen der Robotisierung. Latva-Koivisto und Puputti versichern jedoch, dass ungeachtet der Entwicklung der Technologie die Fachleute in der Molkereibranche auch in Zukunft über ein profundes Basiswissen über die Grundprozesse verfügen müssen. Als ein Beispiel heben sie die beispielsweise in den Käsefabriken eingesetzten langen automatisierten Prozess-Straßen hervor.
– Im Prinzip kann sich ja jeder in den Kontrollraum setzen und den Knopf drücken. Es ist aber unserer Meinung nach wichtig, solche Fachleute auszubilden, die auch die hinter der Automation ablaufenden Dinge verstehen – warum welche Maßnahme ergriffen wird und wie die verschiedenen Umstände auf das Endergebnis des Prozesses einwirken, betonen Puputti und Latva-Koivisto.
MKT Dairy investiert in die Kooperation mit dem Ausbildungsinstitut
Der Leiter des Ausbildungsprogramms Jari Latva-Koivisto hebt neben der Kooperation mit den Molkereien auch die Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem Anlagenpartner hervor.
– Die Kooperation mit dem Anlagenpartner ist für uns wirklich bedeutungsvoll. In unserem Plan haben wir auch, dass wir weiterhin von der MKT-Sachkenntnis profitieren, sei es über Gastvorlesungen und wechselseitig könnten wir selbst bei ihrer Anlagenentwicklung mitwirken.
Seitens MKT Dairy wird die Ansicht über die Zusammenarbeit geteilt und grünes Licht für ihre Vertiefung gegeben.
– Es ist besonders wichtig, dass wir als Anlagenhersteller eine enge Zusammenarbeit mit der Bildungseinrichtung haben. Das Ausbildungsprogramm im Bereich Molkereiwesen am Berufsausbildungsinstitut Häme ist ein interessanter Partner und wir wollen unbedingt die Kooperation mit ihnen fortsetzen – zum Beispiel durch die Lieferung unserer neuen Anlagenprototypen, plant der MKT Dairy Geschäftsführer Petri Kalliokoski.
Zusätzliche Informationen
Kompetenzbereich Molkereiwesen des Berufaussbildungsinstituts Häme (auf Finnisch)
Studenten-Bewerbungsseite Milk Works (auf Finnisch)